My dear little sister!
Welcome to Miami!
Steht da nach der Gepäckausgabe in riesigen Buchstaben zu lesen. Hier sind wir nun. Miami im Sunshine State Florida! Nach 9:55 anstrengenden Stunden, wie meine Düsenmutti mir eben erzählt hat.
Es war ein Tagesflug nach Miami. Das heißt, dass man morgens früh am Abflugort wegfliegt, meist von Osten in Richtung Westen und landet noch im Hellen an seinem Zielort. Dort muss man die Uhr dann zurückstellen.
Hier in Miami war es bei unserer Landung 14.48 Ortszeit, zu Hause in Deutschland war es aber schon 6 Stunden später, also fast 21Uhr abends. Je weiter man sich von Osten nach Westen bewegt, umso mehr Stunden muss man die Uhr verstellen. Hier an der Ostküste der USA sind es -6 Stunden, an der Westküste -9 Stunden zur deutschen Zeit.
Und da es jetzt für die innere Uhr Abend ist werden die Passagiere auch jetzt erst müde.
Sie waren wahrscheinlich bis auf kleine Nickerchen den ganzen Flug über wach und das ist auch der Grund warum solche Tagesflüge so anstrengend sind. Die Flugbegleiter sind andauernd auf den Füßen. Es ist immer etwas los und es gibt immer etwas zu tun.
2 Stunden nach unserer Landung sind wir dann endlich in unserem Hotel angekommen. Meine Düsenmutti meint, dass sie erst einmal duschen geht. Dann wollen wir für die Kinder von der Düsenmutti ganz spezielle Cornflakes kaufen gehen, in einem nahegelegenen Supermarkt. Auf dem Weg dorthin will sie mir etwas zeigen, hat sie gesagt. Ich bin gespannt.
Es gibt eine riesige begehbare Dusche mit Regenbrause. Meine Düsenmutti sagt, dass sich das so anfühlt wie wenn man im Sommer draußen durch den Regen springt.
Das haben wir auch schon lange nicht mehr gemacht, Luisa. Ich dusche heute nicht, ich will ja noch ins Meer oder wenigstens in den traumhaften Pool und danach habe ich mir vorgenommen in die Badewanne zu springen.
Stell dir vor, Luisa, man kann in unserem Hotelzimmer die Wand zwischen Bad und Schlafbereich durch 2 Türen aufklappen und dann in der Badewanne liegend das Meer in der Ferne sehen. Ist das nicht traumhaft?
Auf dem Weg zum Supermarkt kommen wir an einem Kanal vorbei. Hier in Florida gibt es wohl viele davon, weil die Menschen, die hier leben gerne auf dem Wasser sind und somit viele direkt hinter ihrem Haus ihr Motorboot oder ihre Segeljacht liegen haben.
Quelle: florida-manatee-kings-bay-615.jpg |
Was mir meine Düsenmutti aber in diesem Zusammenhang zeigen wollte ist dieses Schild.
Es gibt hier in Florida nämlich Wassertiere, die Manatees heißen. Ein Manatee sieht so witzig aus, Louisa! Gesehen haben wir leider keines, aber die Düsenmutti hat mir dieses Bild hier gezeigt.
Sie essen ausschließlich Grünzeug, sind also Vegetarier... Und diese Manatees oder auch Rundschwanzseekühe leben vorwiegend in warmen Gewässern, wie zum Beispiel den Kanälen rund um Miami.
Das große Problem das die Tiere haben, ist Folgendes. Sie schwimmen wegen der höheren Wassertemperatur immer recht weit oben und die Motorbootschrauben können die armen Tiere fürchterlich verletzen.
Das große Problem das die Tiere haben, ist Folgendes. Sie schwimmen wegen der höheren Wassertemperatur immer recht weit oben und die Motorbootschrauben können die armen Tiere fürchterlich verletzen.
Aus diesem Grund gibt es dieses Geschwindigkeitslimit in den Kanälen. Damit der Bootsführer die Tiere während der Fahrt bei geringer Geschwindigkeit noch erkennen und ihnen ausweichen kann.
Good morning Luisa!
Stell Dir vor, die Sonne scheint und wir haben einen stahlblauen Himmel! Ich freue mich auf den Strand und das Meer und kann es kaum erwarten, endlich in die Umhängetasche zu schlüpfen! Vorher müssen wir uns aber noch mit Sonnenschutz einsprühen!
Meine Düsemutti hat gestern in dem riesigen Supermarkt extra ein Schutzspray gekauft, das keinen Ölfilm auf Haut und Fell hinterlässt.
Natürlich haben wir auch die speziellen Cornflakes gekauft. Es sind Marshmellows darin und ich muss sagen, die Tochter der Düsenmutti hat einen guten Geschmack, mmh lecker!
Ich werde dir eine Packung mitbringen. Die werden dir schmecken, da bin ich ganz sicher.
Dann endlich geht es los, runter zum Strand. Luisa, das kannst du dir nicht vorstellen. Es war soooo schön!
Das Meer schimmerte in blau und türkis. Wir beide hatten den Strand fast für uns alleine.
Nur die Rettungsschwimmer auf ihren Rettungstürmen waren schon am Arbeiten. Sie überwachen den Strand und das Meer, sodass nichts passiert. Und sollte doch einmal jemand in Not geraten, spurten sie los, stürzen sich ins Wasser und retten so vielen Menschen das Leben.
Heute wehte die gelbe Fahne am Rettungsturm im Wind. Das bedeutet, dass es in Ordnung ist ins Wasser zu gehen, man aber dennoch auf die Strömung aufpassen soll. Da wir beide ja immer noch nicht unser Seepferdchen gemacht haben Luisa, habe ich mich dazu en schieden, nur meine Tatzen ins Wasser zu halten.
Das Risiko auf das Meer hinausgetragen zu werden, wollte ich dann doch nicht eingehen. Schau dir das Strömungsbild mal genauer an. Wenn mir so etwas passieren würde, ich weiß nicht, ob ich da entkommen könnte... Aber sollte einem mal so etwas passieren, gibt es immer noch die Rettungsschwimmer, die auf die Strandbesucher aufpassen.
Wir haben dann lieber einen ausgedehnten Spaziergang gemacht und viele schöne Muscheln gefunden. Es waren auch 2 mit Loch dabei. Ich dachte, die fädeln wir uns auf und können sie dann als Halskette tragen. Was meinst du?
Vom Spaziergang waren wir so erschöpft, dass wir uns ein bisschen am Strand hingelegt haben. Diese Siesta wurden dann aber jäh unterbrochen, als eine Möwe versuchte unsere schönen Muscheln zu schnappen. Unglaublich!
Schau, die Düsenmutti konnte von dem Bösewicht gerade noch ein Foto machen.
Viel zu schnell mussten wir uns vom Strand und der Sonne wieder verabschieden. Aber die Arbeit der Düsenmuttis ist es nun einmal Passagiere im Flugzeug zu betreuen und nicht, tagelang faul in der Sonne zu liegen.
Viel zu schnell mussten wir uns vom Strand und der Sonne wieder verabschieden. Aber die Arbeit der Düsenmuttis ist es nun einmal, Passagiere im Flugzeug zu betreuen und nicht, tage lang faul in der Sonne zu liegen.
Fertig bin ich aber noch nicht mit meiner Geschichte, Luisa. Die Düsenmutti hat mir auf dem Rückflug nämlich noch die Treppen im Flugzeug gezeigt. Diese Treppen verbinden sowohl ganz vorne, als auch ganz hinten das Main Deck.
So heißt das Untere- oder auch Hauptdeck des A 380 mit dem Upperdeck, also dem oberen Stock.
Oben sind die Sitze der First und auch der Business Class und unten sind ganz, ganz viel Reihen Economy Class Plätze.
Ich hatte das Gefühl es nimmt gar kein Ende. Schau mal, hier sitze ich auf der schönen vorderen Treppe. Lange durfte ich da aber nicht bleiben, da diese Treppe eigentlich gar nicht benutzt werden soll. Man muss hier auch ganz besonders leise sein, denn hinter dem Vorhang oben befindet sich schon die First Class.
Und da diese Gäste super duper viele Jahre Taschengeld für diesen einen Flug bezahlen, verdienen sie es natürlich auch, dass sie in Ruhe schlafen dürfen. Leise sind die Düsenmuttis und ihre Kollegen auch in allen anderen Klassen während eines Nachtfluges, da ja alle Passagiere ein Recht auf einen erholsamen Schlaf haben.... also PSSST!
Wir sind ganz leise durch die ganze Economy Klasse gehuscht und an der hinteren Treppe angekommen. Dort versperrt mir ein Türgitter den Zugang zum oberen Deck.
Das ist die Absturzsicherung, sagt mir die Düsenmutti. Das wird nur für Start und Landung geöffnet und natürlich dann, wenn ein Flugbegleiter das Deck wechseln muss. Sonst ist sie verschlossen und soll - wie der Name schon sagt - verhindern, dass jemand die Treppe herunterpurzelt.
Wow, wieder einmal ganz schön viel gesehen und erfahren.
Ich dachte, ich hätte schon viel gelernt. Aber ich glaube, es gibt noch viel mehr da draußen…
Ich lege mich jetzt hin, meine liebe kleine Luisa. Morgen früh landen wir zeitig in Frankfurt und wer weiß, wohin meine Reise dann gehen wird…
Schlaf auch du wohlig und warm in unserem Zimmer! Vielleicht solltest du Mama fragen, ob sie dir eine Weltkarte aufhängen kann. Dann könnest du überall dort, wo ich schon war eine kleine Fahne reinstecken...
I love U Sis,
your big brother Lu
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