Lu Düsenbär

Lu Düsenbär

Freitag, 27. März 2015

Reisen mit Freunden

Luisa, Luisa, heute ist etwas ganz Tolles passiert... Erinnerst du dich noch, als wir damals Emil und Emma in den Ferien kennengelernt haben? Was hatten wir da für einen Spaß! Und kannst du dich auch noch daran erinnern wie sehr wir uns gefreut haben, als Emil und Emma uns besuchen kamen? 

Genauso sehr habe ich mich heute gefreut, als mir Düsenmutti Tina in Frankfurt über den Weg gelaufen ist. Mit Tina war ich in Miami. Wir hatten damals eine schöne Zeit am Meer. Ich wollte gerade in den Zug nach Hause steigen, um mich nach meinen vielen Flügen ein paar Tage bei Euch zu entspannen, da ist mir Tina auf dem Bahnsteig entgegen gekommen. Das war vielleicht ein Hallo! Tina hatte am Abend einen Einsatz nach Singapur, sie hat mich eingeladen mitzukommen und ich habe natürlich zugesagt. Der Reiz war einfach zu groß. Mit einem Freund zu reisen, ist etwas ganz Besonderes, meine liebe Luisa. Es ist fast so schön, wie mit der Familie in den Urlaub zu fahren. Man kennt sich, mag sich und weiß, dass man sich auf den anderen verlassen kann.

Und nun sitze ich auf der Lufthansa Basis in der Leseecke und schaue mir den Reiseführer von Singapur an. 
Vielleicht kann ich der Düsenmutti dann auch mal etwas erklären. 

Ich, Lu Düsenbär werde sagen: „Ich weiß etwas, das du nicht weißt und weißt du auch warum ich es weiß!? Das habe ich gelesen!“ 

Ich liebe Lesen, es ist fast genau so gut wie Reisen. Man erfährt so viele neue und tolle Sachen. Einfach nur weil es geschrieben steht und man sich mit etwas Phantasie in eine andere Welt befördern kann. 

Tina ruht noch etwas, denn der Flug nach Singapur dauert sehr lange...11:30 Flugzeit. Die geplante Abflugzeit ist 22.05, Ankunftszeit in Singapur 17.25Uhr am nächsten Tag. Du bist verwirrt? Kann ich mir vorstellen, war ich auch, bevor mir erklärt wurde, dass man die Zeitverschiebung bedenken muss. Und zu der Flugzeit muss man auch immer noch die Zeit dazu rechnen, die das Flugzeug am Boden rollt. Das dauert manchmal ziemlich lange.

Singapur- Asien für Anfänger steht im Reiseführer geschrieben. Da ich in Sachen Asien ja schon ein kleiner Profibär bin, kann die Stadt kommen... Singapur ist 10257,65 km Luftlinie von Frankfurt entfernt. 
Es ist eine Insel und liegt an der Südspitze der malaiischen Halbinsel.  Es ist ein Stadtstaat, dass bedeutet vereinfacht so viel wie, es gibt in diesem Staat nur diese eine Stadt.  Eigentlich ist der Staat so klein, dass man ihn auf einer Weltkarte gar nicht darstellen kann, also im Vergleich zu den anderen großen Ländern gesehen. 
Er ist 42 km breit und 23 km lang, an der breitesten und längsten Stelle gemessen. Das ist in etwa so weit wie zu Tante Leas Haus (Breite) und so weit wie zu Onkel Brunos Wohnung (Länge). Das ist doch irre, da kann man innerhalb eines Tages die ganze Insel Singapur umrunden. Aber, weil es so schön ist, hat man sich entschieden, den Staat doch auf den Karten zu verzeichnen.  Die Düsenmutti sagt nicht nur deshalb, aber die anderen Gründe die etwas mit Reichtum, Wirtschaft und Geschichte zu tun haben interessieren mich nicht wirklich... Das kann ich ja noch mal nachlesen, wenn ich ein großer Bär bin!

Der Name Singapur setzt sich aus Singha von Löwe und Pura von Stadt zusammen, also eigentlich Löwenstadt. Darum ist der Löwe auch ein Wahrzeichen von Singapur. Menschen aus vielen verschiedenen Nationen und mit unterschiedlichen kulturellen und religiösen Hintergründen leben hier vereint. Im Reiseführer steht so viel geschrieben... ich befürchte uns reichen die 2 Tage die wir vor Ort haben gar nicht, um alles zu erkunden.

Die Düsenmutti sagt, dass es sicher nicht reichen wird! Obwohl sehr viele Urlauber Singapur nur als Zwischenstopp bereisen, also auch nur wenige Tage haben.
Das macht mich etwas traurig, denn du weißt ja, dass ich am liebsten immer alles und am besten sofort und gleich erkunden möchte. Geduld ist bekanntlich nicht meine Stärke! Tina sagte nur, wir werden sehen, was wir schaffen und wenn mir Singapur gefällt, könnte ich im nächsten Monat gerne wieder mit ihr mitfliegen. Sie weiß nämlich jetzt schon, dass sie da nochmal einen Umlauf nach Singapur haben wird.

Das finde ich beruhigend, so kann ich nun den ganzen Flug über weiter im Reiseführer stöbern und mir überlegen, welchen der Stadtteile ich als Erstes besuchen möchte... Stell dir vor Schwesterherz, über Orchard Road, Little India, Chinatown, Marina bay, dem Kolonialviertel, mit Boat und Clark Quay, Sentosa Island bin ich dann eingeschlafen und hatte einen wirren Traum: von Asiaten, Indern, Europäern, Tempeln, Moscheen, Buddha Figuren, indischen Gottheiten mit 6 Armen und einem Rüssel... Ich war Mitten in Singapur...

Völlig zerzaust, aber total ausgeschlafen bin ich mit der Düsenmutti zur Landung ins Cockpit. 


Da war es ganz schön grell, die Sonne schien mir mitten ins Gesicht. Darum hat mir der Kapitän seine Sonnenbrille geliehen. Das fand ich ganz schön nett!  

Wir haben auch versucht, ob ich wohl schon alleine auf einem der Observer Sitze zur Landung sitzen kann. 

Das ging aber nicht so gut und darum durfte die Düsenmutti dann mit mir im Cockpit landen. Wow, war das schön! 

Wir haben viele kleine Inseln und große Container Schiffe gesehen. In einer engen Kurve konnte ich unter uns eine Landebahn erkennen. 

Da bin ich ganz schön erschrocken, weil wir ja noch recht hoch waren und ich mir nicht vorstellen konnte, wie wir da runter kommen sollten... Ich wurde beruhigt, es war nicht der Singapore Changi Airport.


Die Landung im Cockpit war dann richtig klasse, ich bin total durchgeschüttelt worden und konnte sehen, was die Piloten sehen! 

Schau mal, die haben sogar einen Bildschirm auf dem sie sehen können, was außerhalb des Flugzeuges so alles passiert. 

Hier hat mich die P1, erkennt man an dem 1 dicken und 1 dünnen Streifen, für ein Photo mit der AIML im Hintergrund hochgehalten.

Im Hotel angekommen sind wir alle gaaanz schön erschlagen. Einige der Crewkollegen legen sich gleich ins Bett, andere wollen noch etwas essen gehen. Man verabredet sich und dann geht es los. In Singapur kann man sowohl mit dem Taxi, als auch mit der Metro gut durch die Stadt fahren. Im Taxi sollte man sich anschnallen. Das machen wir ja sowieso, aber eine Stimme im Auto weißt einen nochmal darauf hin. Bin anfangs erschrocken, als eine Frauenstimme sagte: Fasten your seatbelt! Der Taxifahrer war definitiv ein Mann, hihi...

Ach ja, obwohl wir in Asien sind sprechen alle Menschen Englisch, das kommt daher weil Singapur mal eine englische Kolonie war. Es ist immer noch Mitglied im Commonwealth of  Nations. Was das bedeutet, müssen wir mal in Ruhe besprechen, es hat aber auf jeden Fall was mit den Engländern zu tun und wo die früher überall ihre Geschäfte abgeschlossen haben. Neben Englisch ist Chinesisch, Malaiisch und Tamil (so sprechen viele Menschen in Indien und Sri Lanka) die Amtssprache in Singapur.

Meine Düsenmutti hat heute ganz besonderes Glück, ihr Ehemann, der bei einer anderen Fluggesellschaft fliegt kommt heute Abend auch in Singapur an. Komme ich also in den Genuss mit Freunden zu verreisen, und habe quasi Ersatzeltern dabei, witzig!

Am ersten Morgen sitze ich in der gepackten Tasche und freue mich auf eine Tour durch Singapur. Tina hat dann doch die Route geplant, da ich mich einfach nicht entscheiden konnte was ich zuerst sehen möchte. 
Zuerst, ganz klar, gehen wir frühstücken! Das Gute daran ist, dass wir quasi fast am ersten Sight Seeing Punkt unserer Tour angekommen sind- kannst du es schon erkennen, was die Düseneltern mir zeigen wollen? 

Richtig, den Springbrunnen der Foutain of wealth heisst. 

Übersetzt Springbrunnen des Reichtums. Der Brunnen ist der größte Brunnen der Welt und steht sogar im Guiness Buch der Rekorde- ein bäriges Wow, Wow, Wow! 30 Meter hoch schießt die Fontäne und bei Dunkelheit wird das Wasser auch mit Lasern angestrahlt. Wir haben den Brunnen im Uhrzeigersinn umrundet und uns somit eine extra Portion Glück gesichert! 


Vom Suntec City Center, dort findet man den Brunnen, geht es mit der MRT, der U-Bahn weiter in Richtung Chinatown. 

Zuerst müssen wir natürlich eine Fahrkarte kaufen- hey, ich bin doch kein Ticket, nimm mich runter sonst fange an zu piepen, wenn wir durch das Drehkreuz laufen! 

Schau mal wie weit unter der Erde die Bahn verläuft, ich dachte die Fahrt mit der Rolltreppe nimmt gar kein Ende. 

In Chinatown angekommen wollen wir uns den Buddhistischen Tempel der Buddhazahn-Reliquie anschauen. Ein großes Bären-WOW für dieses Gebäude, schau mal wie schön das aussieht Luisa! 

Ich muss allerdings dazu sagen, dass der Tempel wegen Chinese New Year noch so schön geschmückt ist. Im Inneren befindet sich auch ein Museum, aber weil wir alle nach Sonne lechzen, geht es zu Fuß weiter durch Chinatown in Richtung Boat Qauy. 


Auf dem Weg fällt mir etwas ganz Witziges auf, schau mal Schwesterherz, kannst du es auch erkennen? Ja, du siehst richtig! 

Die Bewohner dieser Häuser trocknen ihre Wäsche an Stäben, die über den Fenstern befestigt sind. Fast wie Omas Wäschspinne! Nur etwas höher...

Am Boat Quay treffen wir auf die „People of the River“, also die Menschen vom Fluss. 

Schau mal, fast wäre ich mit ins Wasser gesprungen... Bei den Temperaturen die hier herrschen, wäre eine Abkühlung gar nicht schlecht gewesen. 

Hinter diesem Badevergnügen ist auch das berühmte Fullerton Hotel beheimatet. 

Gegenüber dem Fullerton, keine 3min Fußmarsch entfernt, treffen wir auf ein weiteres Wahrzeichen der Stadt. 


Den Merlion. Der Name wird aus Mermaid (Meerjungfrau) und Lion (Löwe) zusammengesetzt. 

Sieht tatsächlich so aus- Kopf vom Löwen und Unterteil von einer Meerjungfrau. 

Die Gestalt soll der Schutzpatron Singapurs sein, denn der Löwe steht für Stärke und Furchtlosigkeit, der Fischkörper zeigt die Verbundenheit zum Meer. 

Sehr schön, und es gibt nicht nur eine Statue von Merlion. Hier an der Mündung des Singapore Rivers steht das Original, dahinter wohl das kleine Kind und auf Sentose Island, der Freizeitinsel vor Singapur gibt es wohl nochmal eine 37m hohe Statue. 

Schau mal, wie toll ich Wasser speien kann. Wir lachen heute sehr viel, was so ein Düsenpapi für Blödsinn im Kopf hat...  

Direkt an der Marina Bay liegt auch das wohl bekannteste Hotel Singapurs, das Marina Bay Sands. 

Das sieht aus wie ein Ufo. Tina sagt, das Hotel hat 2500 Zimmer, das ist doch Wahnsinn. Ganz oben gibt es einen riesen Pool, so weit oben, das muss total irre sein. Stell dir mal vor wir beide würden darin Wasserball spielen und der Ball fliegt runter... Oh,Oh!

Siehst du das Riesenrad Luisa, es heißt Singapore Flyer. Man braucht 30min um einmal rum zu fahren. Die Düseneltern haben mir erzählt, dass sie vor einigen Jahren eine Cocktail Tour gebucht hatten. 
Da waren sie nur 4 Personen in einer Gondel und man konnte die erleuchtete Skyline während der Fahrt bewundern. Ich bin noch etwas skeptisch, ob ich da jemals mit fahren möchte. Ich hatte doch letztes Jahr schon Angst, als wir auf dem kleinen Riesenrad auf unserem Rummel gefahren sind. Wie hoch war das, vielleicht 10m? Der Flyer misst stolze 165m und ist somit das zweithöchste Riesenrad der Welt.

Es gibt so viel zu sehen und zu erkunden, ich bin total überwältigt.  
Weil wir uns am Abend mit Kollegen aus der Crew verabredet haben, geht es erst mal zurück ins Hotel. Noch ein bisschen Sonne tanken am Pool und sich dann für das Nachtleben von Singapur fertig machen.


Da fällt mir ein, bei meinem nächsten Besuch zu Hause muss ich mal schauen, ob mir der Anzug von Cousin Leos Konfirmation noch passt. Die Crewmember machen sich zum Essengehen immer so schick, da komme ich mir meist underdressed vor, auch wenn mich mein Fell doch stets gut kleidet. Du weißt ja wie das ist, du möchtest auch am liebsten immer Kleidchen anziehen, um schick auszusehen.
Vielleicht gehe ich heute Abend einfach mal mit Blumenschmuck aus dem Haus. 
Am Pool ist es wie immer sehr angenehm. Schön, dass wir trotz Sight Seeing, immer noch Zeit zum entspannen haben. 

Ok, ich bin ehrlich, als wir am Pool waren, war es etwas voller, als auf den anderen Bildern, die haben wir ganz früh am nächsten Morgen geschossen, als wir nach Hause gekommen sind! 

WAAAAS?!? Wird Mama jetzt sagen, ihr seid so lange unterwegs gewesen!?!? 


Ja, aber ich war gar nicht müde- warum? Wir haben doch 7 Std Zeitverschiebung, ich war also nach deutscher Zeit um Mitternacht im Bett.

Der Abend war sehr schön, wir waren sehr lecker essen, asiatisch natürlich. Unter freiem Himmel. Es gab Satay Spieße, Nudeln, Reis, verschiedene Gemüse und lecker Naan Brot.

Das Naan war allerdings von einem indischen Stand. Leider haben wir vor lauter Hunger, Gerede und Gelächter vergessen ein Bild von uns allen zu machen. Aber ich war bestimmt nicht das letzte Mal dort. 
Nach dem Essen sind wir weitergezogen in eine der vielen Bars am Clark Quay und an der Esplanade. 

Von dort hatten wir einen tollen Blick auf die Skyline und den Merlion. Wir bestellten einen Singapore Sling. 

Dieser Cocktail wurde im Raffles Hotel das erste Mal gemixt und ist sehr, sehr lecker. Ich hatte natürlich einen alkoholfreien, einer muss ja einen kühlen Kopf bewahren. 
Am nächsten Tag, es war schon Nachmittag als wir aus den Betten gekrochen sind, ging es nur noch die Orchard Road hoch und runter. Die Orchard ist eine lange Einkaufsstraße.

In einer der vielen Malls habe ich dann Teddy kennengelernt. Schau mal, er reist in einem Koffer. Teddy gehört zu Mr. Bean. 

Der ist sehr witzig, aber auch ein bisschen tollpatschig. Mr. Bean ist so etwas wie eine Berühmtheit in England und aus diesem Grund gibt es auch ein Mr. Bean Restaurant. Ist das nicht witzig, ich sitze in einem Auto und eine Mr. Bean Figur schaut mir zu. 

Viel zu schnell verging die Zeit in Singapur, dennoch habe ich viel gesehen.

Für meinen nächsten Flug wünsche ich mir den Besuch von den Bäumen im Gardens by the Bay, einem Tempel in Little India und mit gaaanz viel Glück einem Besuch vom Sentosa Island. Wer weiß, vielleicht werden Wünsche wahr...

Ich drück dich ganz fest, liebes Schwesterherz,
bis bald Singapur,

dein Lu

©Tina Wrage & Anke Mössner 2015




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