Lu Düsenbär

Lu Düsenbär

Samstag, 14. November 2015

Mit meinem Kumpel Bert in Singapur - Die Stadt der glitzernden Lichter


Liebe Luisa,


wow,wow,wow! Ich hatte einen sensationellen Umlauf. Diesmal durfte ich einen Kumpel mitnehmen. Am allerliebsten hätte ich ja dich mit genommen, aber das ging leider nicht. Auf meinem letzten Umlauf nach Singapur war Bert dabei. Bert ist mein Kumpel auf der Basis.

Wir treffen uns schon mal zum Essen oder Kaffeetrinken dort. Bert ist auch Praktikant, genauso wie ich. Allerdings ist er ein Allrounder, er schnuppert gerade bei Lufthansa mal in jede Abteilung rein. Er war schon bei der Technik, bei der LSG und ganz vielen anderen Abteilungen.


Immer wenn wir uns zum Essen treffen, erzählen wir, was wir in der Zwischenzeit alles erlebt haben. 
Bert erlebt auch viel, nur eben meistens in der Frankfurter Umgebung. Ich schwärme ihm immer von meinen Praktikumsreisen vor und vor Kurzem hat er mich gefragt, ob er nicht mal mit könnte. 

Hatte ja schon ein bisschen Schiss eine Düsenmama zu fragen, aber Anke und Barbara haben sofort ja gesagt. YES! Und schon ging unser Abenteuer los. Auf nach Singapur!
Wow, das war vielleicht ein Erlebnis für Bert. Er war vollkommen aus dem Häuschen, als ich ihm gesagt habe, dass er mit darf. Als ich ihm dann unser Ziel verraten habe, wurde er ganz blass. Er ist noch nie so weit geflogen. Konnte es ihm so gut nachfühlen. Mir ging es bei meinem ersten Flug auch so.

Ich war ja schon dort und kannte mich ein bisschen aus. Er war noch aufgeregter als ich. Schade, dass wir nicht einen Tag früher geflogen sind. Da war noch das Formel-1-Rennen in Singapur. Das hätte ich so gerne gesehen. Na ja, aber diesmal habe ich mich dann besonders gefreut. Ich konnte Bert mal zeigen, was ich so als Weltenbummlerpraktikant so alles erlebe.

Wir sind mit dem 380er geflogen und es war ein laaaaaanger Flug. Zwölfeinhalb Stunden! Spätabends ging es los. Ich habe Bert den ganzen Flieger gezeigt. Da ist man ja erst einmal eine ganze Weile unterwegs, wenn man die beiden Decks ablaufen möchte. Es dauert über 7 Minuten, wenn man einmal durch den ganzen Flieger läuft. Unglaublich, oder? Und wir zwei mit unseren kurzen Beinchen brauchen noch länger dafür. Treppe rauf, Treppe runter, durch die Kabine und die Galleys. Bert kannte das ja alles noch überhaupt nicht. Er hat mir erzählt, dass er schon mal Kurzstrecke geflogen ist, aber in so einem riesigen Flugzeug war er noch nie. Er kam aus dem Staunen überhaupt nicht mehr raus. 

Nachdem ich ihm den ganzen Flieger gezeigt hatte, sind wir wieder hoch in die Businessclass. Wir durften dort oben mitfliegen. Bert war vollkommen fasziniert, dass es dort so schön war. Die großen, bequemen Sitze, der große Fernseher und das leckere Essen. Wir haben es wirklich sehr genossen. Kurz nach dem Essen, sind wir beide so müde gewesen, dass wir uns ganz gemütlich zusammen in einen Sitz gelegt und haben tief und fest bis zur Landung geschlafen haben. Vom ganzen Flug und der Arbeit haben wir nichts mehr mitbekommen. So ein Mist.

Und dann waren wir auch schon in Singapur. Wow, was für eine Stadt. Bert hat den Mund vor lauter Staunen nicht mehr zu bekommen. Die tollen Wolkenkratzer, die vielen Menschen, die bunten Lichter und alles so sauber hier. Ich habe ihm dann gesagt, dass Singapur die sauberste Stadt der Welt ist und das man ganz viel Geld bezahlen muss, wenn man irgendwas hier wegschmeißt. 

Na ja, Bert und ich waren top fit. Wir haben ja fast den ganzen Flug verschlafen und wollten noch etwas anstellen.  Unsere Düsenmuttis waren da eher ein bisschen müde. Trotzdem sind sie mit uns noch los. Wir sind erst einmal vom Hotel aus nach Marina Bay gefahren und haben dort in einer Garküche etwas gegessen.


Ist so ungefähr, wie bei uns die Pommes Bude, nur nicht ganz so modern und auch nicht unbedingt so sauber. Bert, der alte Feigling, hatte zuerst Angst dort zu essen. Er hatte Angst, dass er Durchfall bekommen würde. Ts,ts,ts. Habe ihn dann überzeugt und wir haben lecker gegessen. Es hat ihm dann doch auch super geschmeckt und drin geblieben ist auch alles. 

Dann sind wir zur Lightshow gegangen. Die war richtig cool. So etwas haben wir beide noch nie gesehen. 

Über dem Wasser werden so eine Art Vorhänge aus Wassernebel gesprüht und da kann man dann eine Geschichte drauf gucken. Es wird noch ganz viel mit Laserlicht und Lichteffekten gemacht, Musik wird gespielt und es ist ganz toll! Bert und ich waren beide absolut fasziniert davon.

Wir hätten noch viel länger zu gucken können. Diese Lichtshow vor dieser unglaublich schönen Kulisse der Stadt mit ihren tausenden von Lichtern. Alles hat geleuchtet und geglitzert, so wunderschön. Bert war vollkommen hin und weg. Der wusste gar nicht, was er sagen sollte. Ich ehrlich gesagt auch nicht, aber ich hab’ auf cool gemacht. Kennst mich ja.


Wir sind dann noch ein bisschen an der Marina Bay rumgelaufen und haben dieses unglaubliche Lichtermeer auf uns wirken lassen. Mich fasziniert das ja immer wieder. Ich kann mich da nie satt dran gucken und Bert ging es ebenso. Ich glaube aber, er war von den ganzen Eindrücken überfordert. Er wurde immer ruhiger. Irgendwann sind wir dann zurück zum Hotel. 

Vorher haben uns die Düsenmuttis aber noch zu einer Fußreflexzonenmassage mitgenommenen. 
Was hat das gekitzelt, aber ach, es war unglaublich angenehm. Die Masseure hatten an meinen und Bert’s Mini-Füßchen so richtig Mühe. So kleine Füßchen hatten die auch noch nie auf der Liege.
Abends sind wir so unglaublich müde in unser schönes großes Bett gefallen. Wir haben noch nicht mal eine Kissenschlacht gemacht, so fertig waren wird. Ich war im Bärenhimmel und Bert im Zwergenhimmel. Die Düsenmuttis haben uns für den nächsten Tag eine riesige Überraschung versprochen. Wir waren so neugierig.
Am nächsten Morgen waren wir noch total müde, als wir geweckt wurden. Durch die Zeitverschiebung, war es in Deutschland nämlich noch mitten in der Nacht. Aber alles Maulen und Nölen hat nichts genützt, es hieß raus aus den Federn.

Als wir runter in die Hotelhalle kamen, standen dort schon der Kapitän und 12 Kolleginnen. Sie wollten uns immer noch nicht verraten, was wir alle zusammen unternehmen würden. Man, die machen es aber echt spannend. 


Boah, was für eine Überraschung. Wir sind mit einem großen Katamaran gefahren. Ich war ein Seebär und Bert ein See…. hm, na gut, ein Seezwerg. Wir sind über das Südchinesische Meer gefahren. Was für ein Abenteuer. 


Der Himmel war leider ganz grau und es hat auch etwas komisch gerochen. Meine Düsenmutti hat mir erklärt, dass das Smog ist. Leider gibt es in den indonesischen Regenwäldern große illegale Brandrodungen und der Qualm zieht dann auch nach Singapur. Das ist ganz schlimm. Manchmal ist der Smog in Singapur so schlimm, dass man so gut wie nichts sehen kann. Wie bei uns, wenn es neblig ist. Nur ist der Smog auch ganz schlecht für die Gesundheit.

Heute war er nicht ganz so schlimm und wir haben den Ausflug gemacht. Das war ein Spaß. Wir waren schwimmen, haben lecker auf dem Boot gegessen und sehr viel gelacht.

Ich habe mit dem Schiffskapitän Steaks und Lachs für die Crew gegrillt. Und ganz ehrlich? Ich glaube Bert war so richtig froh, dass wir nicht wieder in einer Garküche gegessen haben. Die sind nicht so ganz sein Ding. Es war auf jeden Fall ein toller Ausflug und wir sind zum Glück nicht seekrank geworden. Das wäre es noch gewesen.  Es war ein Wahnsinns-Abenteuer und ich war froh, dass Bert dabei sein konnte.


Abends mussten wir uns schick machen. Da sind wir mit einem großen Teil der Crew zum Marina Bay Sands gefahren. 



Weißt du, dieses tolle große Gebäude. Der obere Teil sieht aus wie ein Schiff. Wir sind ganz oben hoch auf den 340 m langen Dachgarten gefahren  und hatten einen unglaublichen Blick über die über die Stadt. Das war unvergesslich. Sieh nur, wie toll es von hier oben alles aussieht. Das ist traumhaft, oder? 

Hier oben gibt es auch einen riesigen Swimmingpool. Der ist 146 Meter lang. Er ist das weltgrößte Außenschwimmbad auf so einer Höhe. Kannst du dir das vorstellen Luisa? Man kann von hier oben rund herum gucken. Und das sieht wirklich toll aus. 

Wir haben dort oben etwas gegessen und getrunken. Es gab live Musik und es waren ganz viele Menschen dort oben. Alle ganz schick. Bert und ich haben die ganze Zeit nur den Ausblick genossen. 

Von hier konnte man auch ganz toll das Art Science Museum sehen. Da möchte ich auch mal so gerne rein. Es sieht aus, wie eine Lotusblüte. Weißt du was so toll an dem Gebäude ist? Nicht nur die Form, sondern es hat ein Schiebedach. Wenn man das schließt, dann prasselt das Regenwasser wie ein Wasserfall in das Innere des Museums und wird dort gesammelt und wieder verwendet. Das würde ich gerne mal sehen.

Bert und ich waren wieder mega müde, als wir zurück ins Hotel kamen. So tolle Erlebnisse, so viele Eindrücke und ich glaube die Zeitverschiebung hat uns Beiden dann den Rest gegeben. Ab in die Federn und ab ins Traumland. 


Am nächsten Morgen haben wir erst einmal ausgeschlafen und dann haben die Düsenmuttis noch eine Stadtrundfahrt mit uns gemacht. Diesmal haben wir aber besser den Mundschutz angezogen, der Smog war stärker an dem Tag.



Wir sind an vielen interessanten Gebäuden vorbei gefahren. Ich wäre ja unglaublich gerne mal auf den Singapore Flyer, diese große Riesenrad gegangen, aber wir hatten dafür leider keine Zeit mehr. Eine Umdrehung dauert 30 Minuten! Da hätten wir bestimmt Spaß dran gehabt, aber alles geht ja nun mal leider nicht. Wir heben uns das für das nächste Mal auf. So habe ich schon etwas, worauf ich mich unglaublich freue.  

Wir haben einen indischen Tempel besucht. Vor dem Tempel mussten alle ihre Schuhe ausziehen, mitten auf der Straße und sie in ein Regal stellen. Wir hatten schon ein bisschen Angst, dass sie später nicht mehr da wären, die war aber zum Glück unbegründet. So kleine Füße hat wohl niemand. Der Tempel war sehr farbenfroh und mit ganz vielen Figuren. Bert und ich fanden ihn sehr schön.


Dann ging es weiter, ab nach China Town. Das war auch ein Erlebnis. Echt schräg, was es dort alles so gibt. Wir haben Kokoswasser aus frischen Kokosnüssen getrunken. Das hat richtig gut getan. Es waren ja immerhin über 30 Grad und sehr hohe Luftfeuchtigkeit. 

Am anderen Ende von China Town war ein chinesischer Tempel. Den haben wir ebenfalls besucht. Es war ganz viel Gold überall. Das hat schon fast in den Augen weh getan.  Wir wussten gar nicht, wo wir zuerst hinschauen sollten. Alles hat geglitzert. Mir hat der chinesische Tempel besser gefallen und Bert auch.





Dann ging es zurück ins Hotel. Es war Zeit sich vor dem Flug noch etwas auszuruhen, denn abends ging es zurück nach Hause.

Bert und ich haben wieder den ganzen Flug verschlafen, ganz im Gegensatz zu unseren Düsenmuttis. Die mussten nämlich wieder sehr viel Arbeiten, weil der Flieger voll war. Ich hatte ja ein bisschen ein schlechtes Gewissen, dass ich nicht geholfen habe. Mache ich sonst ja immer. Aber mit Bert war es halt so cool.

Dann war auch schon unser tolles Abenteuer in Singapur zu Ende. Bert hat gesagt, er müsse das jetzt erst einmal alles sacken lassen. Da musste ich schon ein bisschen lachen und an die Zeit zurück denken, als ich die ersten Flüge machen durfte. Mir ging es da wie Bert heute. Ich glaube das war somit das Wildeste, was Bert bis jetzt als Praktikant erlebt hat.

So liebe Luisa, das war es von heute. Ich gehe jetzt schlafen. Dicke Umarmung und ein noch dickerer Kuss,

dein Lu
©Anke Mössner 2015









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