Lu Düsenbär

Lu Düsenbär

Samstag, 23. Mai 2015

Christmas in Boston? Oder Goldrausch und Schokolade?

Hallo Luisa,

heute geht es wieder auf die Reise. Dieses Mal ist es zwar nur eine kurze Dauer, aber ich freue mich aus Boston in Amerika. Boston liegt an der Ostküste der USA im Bundesstaat Massachusetts. Es ist die größte Stadt in Neuengland, so heißt die Gegend hier. 

Boston ist eine der ältesten und wohlhabendsten Städte Amerikas. Hier ist auch die Harvard Universität. 

Ich habe mir jedenfalls schon mal ein Plätzchen mit Aussicht gesichert und muss gut auf das Kofferlabel aufpassen. Das muss meine heutige Düsenmutti gleich an den Koffer kleben, damit mein Schlafanzug und meine Zahnbürste überhaupt in Boston ankommen.


Ich darf heute mit Düsenmutti Rebecca und Britta in der First Class reisen. Man sitzt da ganz oben im Flugzeug. Heute fliegen wir mit einem Jumbo oder auch B747.


Wenn ich von hier oben aus dem Fenster gucke, ist das wie von einem Hochhaus runterschauen....

Der Kapitän hat gesagt, daß heute ein ganz besonderer Flug ist, weil ich ja dabei bin. 

Deshalb dürfen die Düsenmutti und ich im Cockpit starten und landen. Die Düsenmutti soll auf mich aufpassen....die ganzen Knöpfe und Hebel sind aber auch zu verlockend....wofür die nur alle da sind.......


Da muß ich gleich direkt mal die Piloten fragen.
Aber erstmal müssen wir ganz leise sein, weil die Piloten sich auf den Start vorbereiten und dabei sprechen sie immer mit Menschen, die in einem Kopfhörer arbeiten. 

Diese sagen den Piloten so wichtige Dinge, wie z. B. der Wind gerade steht und wie sie sich in die Warteschlange vor der Startbahn einreihen müssen. Vordrängeln darf sich hier keiner!

Also das auf dem Foto ist, glaube ich, der beste Platz im Flugzeug. Das war schon fast wie Fliegen......

Als wir dann gestartet sind, konnte man sehen, wie groß der Frankfurter Flughafen eigentlich ist. Wußtest du, das der Frankfurter Flughafen der 12. größte Flughafen der Welt ist? 
Schau mal, wie klein die Flugzeuge von hier oben aussehen.....


Auf dem nächsten Foto sitze ich auf dem Schubhebel. Damit gibt man quasi Gas....

Wenn man die Hebel ganz nach vorne drückt, gibt man Schub auf die Triebwerke. Die heulen dann ganz laut auf und dann kribbelt es im Bauch vor Aufregung. 

Das ist ein tolles Gefühl...zum Start werden die Schubhebel dann ganz nach vorne geschoben und aus dem Stand beschleunigt das Flugzeug und wird ganz ganz schnell, ca. 300 km/h. 

Das ist viel schneller als ganz schnell auf der Autobahn im Auto. Ganz oben im Himmel fliegt es sogar noch schneller. Fast 900 km/h schafft es da... und trotzdem brauchen wir über 7 Stunden nach Boston. Das ist wirklich ganz schön weit weg, ganz genau 5.896,52 km weit weg!


Ach ja und ich wollte die Leute in dem Kopfhörer natürlich auch mal kennenlernen und hallo sagen....

Die haben dann gesagt, wir sollen bitte jetzt mal nach rechts abbiegen und das wir auf eine andere Flughöhe steigen sollen. Unterhalten konnten die sich leider nicht mit mir.

Die mußten sich ganz doll konzentrieren, weil sie mit ganz vielen Flugzeugen gleichzeitig kommunizieren und da kommt man sonst durcheinander. Fluglotse ist ein sehr verantwortungsvoller Beruf.


Hier gibt es sogar eine eigene Post im Cockpit....zwischendurch kommen da tatsächlich Briefe an. Neeee, da kommt natürlich nicht der Briefträger mit dem gelben Fahrrad vorbei. Das geht hier alles voll elektronisch. 

Das sind Acars Telexe. Da stehen wichtige Informationen für die Piloten und auch die Crew drauf. 
Meinen Brief an dich darf ich darüber aber nicht schreiben. Nur die Piloten nutzen das um sich mit den Bodenstationen auszutauschen, was nicht über Funk gesagt wird. Z. B. steht da drauf, wie das Wetter in Boston sein wird, wenn wir ankommen.


Auf dem nächsten Foto siehst du mich auf dem Fahrwerkshebel sitzen....ich bin ja echt ein Leichtgewicht, sonst dürfte ich das natürlich nicht.

Wenn man den Hebel runterdrückt, gehen unter dem Flugzeugbauch Klappen auf und die Räder fahren aus, damit wir sanft und sicher in Boston landen können.

Dann sagen die Piloten "Gear down" und einer drückt den Hebel und dann hört man im Flugzeug wie die Räder ausfahren. Das merkt man auch. Dann wird es auf einmal lauter, weil der Luftwiderstand größer wird und es ruckelt dann ein bisschen. 



Über den Wolken ist immer Sonne! Meine Düsenmutti sagt, daß das eine der vielen schönen Seiten an ihrem Beruf ist. 

Egal wie das Wetter auf der Erde ist, sie sieht an einem Arbeitstag immer die Sonne beim Fliegen. Das ist wirklich schön, denn mit Sonne hat man direkt viel bessere Laune!


Zwischdendurch mußte ich aber auch mal was essen. Die Düsenmutti hat gesagt, nur Honig geht nicht! Also haben wir abgemacht, daß ich erst gesundes Gemüse esse und zum Nachtisch leckeren Honig.

Es ist zur Zeit Spargelsaison und deshalb gab es eine Riesenportion Spargel mit Soße. Danach war ich ganz schön satt.....ob die Düsenmutti mir extra soviel Gemüse gegeben hat, damit für den Honig kaum noch Platz war........


Nach 7 Stunden Flug sind wir dann auf Boston zugeflogen. Da es direkt an der Küste liegt, gibt es da auch viele Strände...schau mal wie schön es da unten ist....



Nach dem Flug meinte der Kapitän, daß ich jetzt schon ganz schön viel über das Fliegen weiß und ich deshalb quasi auch ein Kapitän sein könnte. Stell dir das mal vor Luisa.....so sähe ich dann aus....hi hi

Na die Mütze ist mir wohl doch etwas zu groß.... und ich bin auf einmal ganz schön müde geworden. Da sagte der Kapitän ganz lieb, daß ich mich doch einfach ein bisschen ausruhen soll....


Das kurze Schläfchen hat mir gut getan und ich war wieder fit für einen kleinen Spaziergang durch Boston.


Dabei haben wir ein Geschäft entdeckt und ich habe mich gefragt, ob in Boston immer Weihnachten ist....aber die Düsenmutti sagt, daß in Amerika auch nur einmal im Jahr Weihnachten ist. 

Aber die Amerikaner lieben Weihnachten und deshalb gibt es ganz viele solcher Geschäfte. Schon ganz schön verrückt. Du kannst dir nicht vorstellen, was es dort alles zu kaufen gab!

Nicht nur so langweilige Kugeln, wie bei Oma am Baum. Da gab es wirklich alles. 


Und dann habe ich hier sogar noch Freunde gefunden, Luisa schau mal...

Das sind ganz schlaue Bären. Sie gehen hier auf die berühmte Harvard Universität und werden später einmal Arztbären oder Rechtsanwaltsbären..... 


Zum Abschluß des Tages habe ich noch ein riesiges Eis bekommen. Danach hätte ich fast einen Arztbären gebraucht, so kugelrund war mein Bauch von dem Eis.

Es war so unglaulich lecker und hatte bestimmt 3 Mio. Kalorien. Wir haben es bei Ghiradelli gegessen. 
Diese Firma gibt es schon seit 1849! Domingo Ghiradelli war ein Einwanderer aus Italien und kam zur Zeit des Goldrausches nach Amerika. 


Er gründete ein kleines Geschäft in einem Goldminen Camp und war ganz schön clever. Domingo stellte nämlich fest, dass die Minenarbeiter gerne ihren Goldstaub für ganz leckere Dinge ausgeben. 
Da fing er an und stelle wahnsinnig leckere Schockoladenprodukte her. Das war vielleicht ein Schlaubär. Ich muss zugeben, wäre ich damals in diesem Camp gewesen, hätte ich ihm auch meinen Goldstaub gebracht. So lecker sind die Sachen.

Abends waren die Düsenmutti und ich richtig müde und nach einem letzten Blick aus dem Fenster, habe ich mich an meine Düsenmutte gekuschelt und nach einer schönen Gute-Nacht Geschichte bin ich eingeschlafen und habe davon geträumt, das wir uns ganz bald wiedersehen Luisa....


                     Gute Nacht Boston.....




©Rebecca Kraft & Anke Mössner 2015


Mittwoch, 6. Mai 2015

New York - Mein Lieblingsbaum steht hier, der Survivor Tree



Liebe Luisa, 

Anke hat mich wieder mitgenommen. Ich habe mich so gefreut, als sie am Crew Check In nach mir gefragt hat. Wir waren ja schon zusammen unterwegs und ich freue mich immer, wenn ich wieder mit darf. 

Also, auf nach New York! Diesmal hat auch das Wetter phänomenal mitgespielt. Das letzte Mal war ja noch Schnee da. Dieses Mal erwarteten uns 18 Grad und strahlend blauer Himmel. Ein Traum.

Meine Düsenmutti hat mir direkt gesagt, dass wir ein strammes Programm haben werden. Sie wollte sich das 9/11 Memorial und das Empty Sky Memorial anschauen. 


Das hörte sich sehr interessant an und ich war so aufgeregt. Wir haben uns dann schnell die kostenlose App für das 9/11 Memorial geladen und so konnten wir schon ganz viele Informationen zu allem bekommen. Jetzt war ich noch aufgeregter.


Diesmal sind wir mit der großen 747/8 nach Newark geflogen. Das ist der Flughafen in New Jersey, quasi auf der anderen Seite des Hudson Rivers. 


Es war zwar ein sehr anstrengender Flug, aber wir sind noch am Ankunftsabend gut 6 km an der Uferpromenade entlang gelaufen. Wir wollten schon mal gucken, wo die Fähren ablegen und ob man das am nächsten Tag auch alles schaffen könnte.

Es war atemberaubend. Dieser Blick auf die Skyline von Manhatten war einfach unglaublich. Die Sonne ging unter, als wir dort so entlang geschlendert sind. Mir fehlen einfach die Worte dafür. Ich hätte die ganze Nacht dort auf einer der Bänke sitzen und die Skyline bewundern können.

Als wir dann abends im Hotel angekommen waren, sind wir todmüde ins Bett gefallen. Mensch, was habe ich tief und fest geschlafen. 


Am nächsten Morgen war ich schon vor der Düsenmutti wach. Ich habe mir den Sonnenaufgang vom Fenster aus angeschaut. Dort konnte man nämlich auch die Skyline sehen. Traumhaft. 


Da ich schon mal wach war,  habe ich schnell einen starken Kaffee gekocht und die Düsenmutti geweckt. Ich war so aufgeregt.

 Sie hat gesagt, wir fahren mit der Fähre. Ich bin noch nie auf einer Fähre gefahren. Das ist der schnellste Weg um von der einen Seite des Hudsons auf die andere Seite nach New York zu kommen.

Also, schwuppdiwupp ins Bad. In der Dusche war wieder ein riesiger Duschkopf. Da passen mindestens 20 von mir drunter. Es fühlt sich an, als würde man im Regen spazieren gehen.

Diesmal gab es auch einen Vergrößerungspiegel, ups, habe mich ganz schön erschrocken, als ich mich darin das erste Mal gesehen haben. Ich war ein ganz schön dicker Bär! So, noch Zähneputzen etwas After Shave drauf und ich war startklar für das aufregende Abenteuer. 

Und dann ging es los, ab in die Tasche und Richtung Wasser. Wir sind zum Paulus Hook Pier gelaufen. Dort fahren den ganzen Tag viele verschieden Fähren zu den verschiedensten Anlegestellen in Manhatten ab. Da mussten wir fragen, welche die richtige Fähre ist. Ich war so hibbelig, meine erste Fährfahrt.  


Also, Slip 6 und da hupte sie auch schon, wir mussten uns sputen, damit wir sie noch bekamen. Auf der Fähre sind wir nach oben gegangen, dort konnte ich viel besser sehen und mir den Wind um den Pelz wehen lassen. Je näher wir Richtung Manhattan fuhren, desto größer wurden die Wolkenkratzer der Skyline. Gigantisch!


Die Fahrt ging ganz schnell. Ich glaube noch nicht mal 10 Minuten, dann waren wir schon drüben. Lu Düsenbär mitten in Manhattan, was für ein Erlebnis. 


Ich konnte schon von Weitem das neue One World Trade Center sehen. Das ist wahnsinnig groß. Leider war die Aussichtsplattform noch nicht eröffnet. Erst im Mai wird sie eingeweiht. Anke hat mir versprochen, dass ich da auf jeden Fall mal hoch darf. Das wäre cool.

Und dann waren wir auch schon auf der Außenfläche des Memorials. Es war noch ganz früh am Morgen und wenige Menschen dort. Die Sonne stand noch nicht hoch am Himmel und es war ein wunderschönes Licht. 


Es stehen ganz viele Bäume dort und es sind zwei riesige große Wasserfälle dort.
Sie wurden in den Grundrissen der ehemaligen Tower gebaut zum Gedenken an die Opfer von 9/11.


Anke hat mir erzählt dass am 11. Sep. 2001 zwei Flugzeuge in die Tower geflogen sind und diese dann eingestürzt sind. Ganz viele Menschen sind dabei ums Leben gekommen und hier ist jetzt dieses Memorial gebaut worden, damit man einen Ort hat um die Opfer in Ehren zu halten.  

Ich war damals gerade erst auf der Welt, deshalb wusste ich nicht viel darüber. Sie hat mir erzählt, dass die Häuser fast so groß waren, wie der neue Tower.


Es ist eine schöne Gedenkstätte. Weißt du, damals ist etwas Unglaubliches passiert. Man hat unter all dem Schutt, der Asche und den Trümmern einen Birnbaum gefunden. 


Er hatte fast alle Äste verloren, hat teilweise gebrannt und sah ganz schlimm aus.
Sie haben diesen Baum ausgegraben und in einen Park gebracht, weil sie wollten, dass es ihm wieder gut geht. 

Zuerst hat man nicht daran geglaubt, dass er das überlebt. Der Baum wollte aber leben. Er fing wieder an zu blühen und neue Äste auszutreiben.


Als das Memorial fertig gebaut wurde, hat man ihn hier wieder eingepflanzt. Luisa, er sah so toll aus. Dieser Birnbaum stand dort in voller Blüte. Wunderschön. 



Man kann ganz genau sehen, wo die alten dicken knorrigen Äste abgebrochen waren und die neuen frischen Äste wieder gewachsen sind.


Stark, kraftvoll und mutig steht er dort. Seine tiefen Wunden sind verheilt und er steht dort wie zum Trotz. Er hat so viel Schlimmes mitgemacht, aber er hat nie aufgegeben, genau wie viele Leute damals, die diesen furchtbaren Tag mit erlebt haben. Ich fand die Geschichte von dem Baum so toll. Er heißt Survivor Tree und er ist für mich der schönste Baum, den ich je gesehen habe.


Dann waren wir noch in dem neuen Museum. Dadurch, dass wir so früh morgens dort waren, war noch gar nichts los. Wir haben zwei ganz reizende alte Ladys kennen gelernt. 


Sie haben erzählt, dass sie schon seit 65 Jahren befreundet sind. Sie wohnen mittlerweile in verschiedenen Staaten und sind nach New York gekommen, um ihren 80. Geburtstag zu feiern. Toll. Ich wünsche mir auch, dass ich mal einen Freund über so lange Zeit habe. Das ist etwas ganz besonderes.


Das Museum war unwahrscheinlich  beeindruckend. Ich konnte dort Dinge sehen, die wirklich von dieser schlimmen Zeit stammten. Das Museum ist ziemlich gedimmt beleuchtet, fast wie in einer Kirche. Alle waren ganz ruhig dort drin. 


Mich haben die ganzen Ausstellungsstücke und die Filme und Audioaufnahmen sehr beeindruckt. Ich kannte es ja nicht. Meine Düsenmutti hat mir erzählt, dass jeder, der diesen Tag erlebt hat, noch genau weiß, was er gemacht hat oder wo er gerade war, als die Nachricht kam. So ein weltbewegendes Ereignis war das.



Man konnte einen echten Feuerwehrwagen sehen, der durch die Trümmer stark beschädigt wurde, dicke Stahlträger die sich gebogen haben wie Gummi und auch ein Stück von der Antenne des alten World Trade Centers konnte man sehen und sehr viele andere Dinge. 





Das Museum ging immer tiefer unter die Erde, wo noch die Originalmauern der alten Gebäude waren. Sehr beeindruckend. Es ist quasi unter den Grundrissen der Originalgebäude gebaut worden.


Dann sind wir wieder zurück zum Hudson River gegangen. Strahlend blauer Himmel hat uns begleitet. Zurück sind wir mit einem Wassertaxi gefahren, das wie die echten Taxis hier in New York auch ganz gelb war.




Wir sind zum Liberty State Park rüber gefahren. Das ist ein wunderschöner Park. Hier kann man toll Spazieren oder Joggen gehen und den Tag vertrödeln. 


Dort ist das Empty Sky Memorial. Es würde für all die Opfer errichtet, die aus New Jersey stammten. 




Meine Düsenmutti hat gesagt, je nachdem, aus welchem Winkel man dann in Richtung Manhattan schaut, sieht das Empty Sky Memorial so aus, wie die Tower, die eingestürzt sind. 

Und es stimmt. Ich habe ja im Museum gesehen, wie die Skyline früher ausgesehen hat. Wenn man dann mit etwas Abstand das Empty Sky Memorial anschaut, dann sieht es wirklich so aus, wie auf dem Foto.
Im Liberty State Park ist man auch ganz nah an der Statue of Liberty. 


Man kann von hier aus mit einer Fähre dorthin fahren. Dazu hatten wir aber leider keine Zeit. Es sind auch ganz alte Fähranleger aus Holz dort. Die sind schon total verwittert. Sieht irgendwie klasse aus. Das alte verwitterte Holz und die moderne Skyline im Hintergrund.


So, jetzt war es aber auch leider schon wieder Zeit Richtung Hotel zu fahren. Wir waren schon 5 Stunden unterwegs und sind über 12 km gelaufen. Uns taten ganz schön die Füße weh. Zurück sind wir die Washington Street entlang geschlendert, die führt durch den historischen Stadtteil von Jersey.


Da sind ganz schöne alte Häuser. Überall waren Kirsch- und Birnbäume in voller Blüte. Ein Meer von rosa und weißen Blüten. Du kannst dir nicht vorstellen, wie betörend das überall geduftet hat. Konnte mich gar nicht satt daran sehen. Im Hotel haben wir uns noch ein bisschen Schlafen gelegt vor dem anstrengenden Rückflug.

Diesmal war er wirklich sehr anstrengend. Wir hatten ein Medical. Das heißt einem Gast ging es nicht gut. Wir mussten sogar einen Arzt ausrufen. Die Flugbegleiter sind zwar auch sehr gut medizinisch ausgebildet, aber wenn ein Arzt am Bord ist, dann fühlt sich doch jeder wohler.


Es waren sogar zwei Ärzte an Bord und sie haben sich dann um den Gast gekümmert. Wir haben einen ganz großen Arztkoffer an Bord mit allem drin, was ein Arzt benötigen könnte. Zuerst wurde sogar überlegt, ob wir irgendwo Zwischenlanden müssten, da es dem Gast wirklich nicht gut ging. 



Die Ärzte haben aber dann entschieden, dass sie ihn mit Hilfe der Medikamente und Utensilien im Koffer auch während des Fluges behandeln konnten. Sie sind während des ganzen Fluges bei diesem Gast geblieben. In Frankfurt ging es dem Gast dann auch wieder besser. Das war ganz schön aufregend.


Dann habe ich noch kräftig in der Galley mitgeholfen. Wagen auf- und abbauen, Kaffee kochen, den Müll in die Presse gesteckt, die Öfen wieder eingeräumt und vieles mehr.


In der Wache habe ich dann die kleinen Dosenverschlüsse von allen Dosen abgemacht. Die sammeln die Flugbegleiter nämlich. Sie unterstützen damit ein Projekt, dass in Thailand aus diesen Verschlüssen Prothesen für kranken Menschen herstellt. Toll. 


Also habe ich schön brav alle Verschlüsse abgemacht und in die Tüte gesteckt. Auf der Basis in Frankfurt werden die Tüten dann gesammelt.

Es war ein unglaublicher Umlauf. Ich habe so viel erlebt und gemacht und das alles in nur 24 Stunden in New York. Jetzt muss ich die ganzen Eindrücke erst einmal verarbeiten. Ich habe aber ganz viele tolle Fotos für dich gemacht!

C U
dein Lu

©Anke Moessner 2015