Lu Düsenbär

Lu Düsenbär

Donnerstag, 26. Februar 2015

Yeah, yeah, I'm going to Miami!

My dear little sister!

Welcome to Miami!


Steht da nach der Gepäckausgabe in riesigen Buchstaben zu lesen. Hier sind wir nun. Miami im Sunshine State Florida! Nach 9:55 anstrengenden Stunden, wie meine Düsenmutti mir eben erzählt hat. 


Es war ein Tagesflug nach Miami. Das heißt, dass man morgens früh am Abflugort wegfliegt, meist von Osten in Richtung Westen und landet noch im Hellen an seinem Zielort. Dort muss man die Uhr dann zurückstellen. 

Hier in Miami war es bei unserer Landung 14.48 Ortszeit, zu Hause in Deutschland war es aber schon 6 Stunden später, also fast 21Uhr abends. Je weiter man sich von Osten nach Westen bewegt, umso mehr Stunden muss man die Uhr verstellen. Hier an der Ostküste der USA sind es -6 Stunden, an der Westküste -9 Stunden zur deutschen Zeit. 

Und da es jetzt für die innere Uhr Abend ist werden die Passagiere auch jetzt erst müde. 
Sie waren wahrscheinlich bis auf kleine Nickerchen den ganzen Flug über wach und das ist auch der Grund warum solche Tagesflüge so anstrengend sind. Die Flugbegleiter sind andauernd auf den Füßen. Es ist immer etwas los und es gibt immer etwas zu tun.

2 Stunden nach unserer Landung sind wir dann endlich in unserem Hotel angekommen. Meine Düsenmutti meint, dass sie erst einmal duschen geht. Dann wollen wir für die Kinder von der Düsenmutti ganz spezielle Cornflakes kaufen gehen, in einem nahegelegenen Supermarkt. Auf dem Weg dorthin will sie mir etwas zeigen, hat sie gesagt. Ich bin gespannt.

Doch zuerst bleibt mir die Spucke weg, als ich das Badezimmer in unserem Zimmer sehe.

Es gibt eine riesige begehbare Dusche mit Regenbrause. Meine Düsenmutti sagt, dass sich das so anfühlt wie wenn man im Sommer draußen durch den Regen springt. 

Das haben wir auch schon lange nicht mehr gemacht, Luisa. Ich dusche heute nicht, ich will ja noch ins Meer oder wenigstens in den traumhaften Pool und danach habe ich mir vorgenommen in die Badewanne zu springen. 

Stell dir vor, Luisa, man kann in unserem Hotelzimmer die Wand zwischen Bad und Schlafbereich durch 2 Türen aufklappen und dann in der Badewanne liegend das Meer in der Ferne sehen. Ist das nicht traumhaft? 

Auf dem Weg zum Supermarkt kommen wir an einem Kanal vorbei. Hier in Florida gibt es wohl viele davon, weil die Menschen, die hier leben gerne auf dem Wasser sind und somit viele direkt hinter ihrem Haus ihr Motorboot oder ihre Segeljacht liegen haben. 

Quelle: florida-manatee-kings-bay-615.jpg
Was mir meine Düsenmutti aber in diesem Zusammenhang zeigen wollte ist dieses Schild. 

Es gibt hier in Florida nämlich Wassertiere, die Manatees heißen. Ein Manatee sieht so witzig aus, Louisa! Gesehen haben wir leider keines, aber die Düsenmutti hat mir dieses Bild hier gezeigt.

Sie essen ausschließlich Grünzeug, sind also Vegetarier...  Und diese Manatees oder auch Rundschwanzseekühe leben vorwiegend in warmen Gewässern, wie zum Beispiel den Kanälen rund um Miami. 

Das große Problem das die Tiere haben, ist Folgendes. Sie schwimmen wegen der höheren Wassertemperatur immer recht weit oben und die Motorbootschrauben können die armen Tiere fürchterlich verletzen.

Aus diesem Grund gibt es dieses Geschwindigkeitslimit in den Kanälen. Damit der Bootsführer die Tiere während der Fahrt bei geringer Geschwindigkeit noch erkennen und ihnen ausweichen kann. 

Good morning Luisa!

Stell Dir vor, die Sonne scheint und wir haben einen stahlblauen Himmel! Ich freue mich auf den Strand und das Meer und kann es kaum erwarten, endlich in die Umhängetasche zu schlüpfen! Vorher müssen wir uns aber noch mit Sonnenschutz einsprühen! 

Meine Düsemutti hat gestern in dem riesigen Supermarkt extra ein Schutzspray gekauft, das keinen Ölfilm auf Haut und Fell hinterlässt. 

Ich hätte gedacht, den einen Tag in der Sonne würde es schon ohne Sonnenschutz gehen. Aber die Düsenmutti sagt, die Haut verzeiht einem keinen Sonnenbrand. Also wird gecremt, in unserem Fall gesprüht, das ist einfacher. So bin ich gut geschützt, für die warme Sonne in Miami.

Natürlich haben wir auch die speziellen Cornflakes gekauft. Es sind Marshmellows darin und ich muss sagen, die Tochter der Düsenmutti hat einen guten Geschmack, mmh lecker!

Ich werde dir eine Packung mitbringen. Die werden dir schmecken, da bin ich ganz sicher.



Dann endlich geht es los, runter zum Strand. Luisa, das kannst du dir nicht vorstellen. Es war soooo schön! 

Das Meer schimmerte in blau und türkis. Wir beide hatten den Strand fast für uns alleine. 

Nur die Rettungsschwimmer auf ihren Rettungstürmen waren schon am Arbeiten. Sie überwachen den Strand und das Meer, sodass nichts passiert. Und sollte doch einmal jemand in Not geraten, spurten sie los, stürzen sich ins Wasser und retten so vielen Menschen das Leben. 

Heute wehte die gelbe Fahne am Rettungsturm im Wind. Das bedeutet, dass es in Ordnung ist ins Wasser zu gehen, man aber dennoch auf die Strömung aufpassen soll. Da wir beide ja immer noch nicht unser Seepferdchen gemacht haben Luisa, habe ich mich dazu en schieden, nur meine Tatzen ins Wasser zu halten. 

Das Risiko auf das Meer hinausgetragen zu werden, wollte ich dann doch nicht eingehen. Schau dir das Strömungsbild mal genauer an. Wenn mir so etwas passieren würde, ich weiß nicht, ob ich da entkommen könnte... Aber sollte einem mal so etwas passieren, gibt es immer noch die Rettungsschwimmer, die auf die Strandbesucher aufpassen. 

Wir haben dann lieber einen ausgedehnten Spaziergang gemacht und viele schöne Muscheln gefunden. Es waren auch 2 mit Loch dabei. Ich dachte, die fädeln wir uns auf und können sie dann als Halskette tragen. Was meinst du? 

Vom Spaziergang waren wir so erschöpft, dass wir uns ein bisschen am Strand hingelegt haben. Diese Siesta wurden dann aber jäh unterbrochen, als eine Möwe versuchte unsere schönen Muscheln zu schnappen. Unglaublich! 

Schau, die Düsenmutti konnte von dem Bösewicht gerade noch ein Foto machen. 

Viel zu schnell mussten wir uns vom Strand und der Sonne wieder verabschieden. Aber die Arbeit der Düsenmuttis ist es nun einmal Passagiere im Flugzeug zu betreuen und nicht, tagelang faul in der Sonne zu liegen.

Viel zu schnell mussten wir uns vom Strand und der Sonne wieder verabschieden. Aber die Arbeit der Düsenmuttis ist es nun einmal, Passagiere im Flugzeug zu betreuen und nicht, tage lang faul in der Sonne zu liegen.

Fertig bin ich aber noch nicht mit meiner Geschichte, Luisa. Die Düsenmutti hat mir auf dem Rückflug nämlich noch die Treppen im Flugzeug gezeigt. Diese Treppen verbinden sowohl ganz vorne, als auch ganz hinten das Main Deck. 

So heißt das Untere- oder auch Hauptdeck des A 380 mit dem Upperdeck, also dem oberen Stock. 

Oben sind die Sitze der First und auch der Business Class und unten sind ganz, ganz viel Reihen Economy Class Plätze. 

Ich hatte das Gefühl es nimmt gar kein Ende. Schau mal, hier sitze ich auf der schönen vorderen Treppe. Lange durfte ich da aber nicht bleiben, da diese Treppe eigentlich gar nicht benutzt werden soll. Man muss hier auch ganz besonders leise sein, denn hinter dem Vorhang oben befindet sich schon die First Class. 

Und da diese Gäste super duper viele Jahre Taschengeld für diesen einen Flug bezahlen, verdienen sie es natürlich auch, dass sie in Ruhe schlafen dürfen. Leise sind die Düsenmuttis und ihre Kollegen auch in allen anderen Klassen während eines Nachtfluges, da ja alle Passagiere ein Recht auf einen erholsamen Schlaf haben.... also PSSST! 

Wir sind ganz leise durch die ganze Economy Klasse gehuscht und an der hinteren Treppe angekommen. Dort versperrt mir ein Türgitter den Zugang zum oberen Deck. 

Das ist die Absturzsicherung, sagt mir die Düsenmutti. Das wird nur für Start und Landung geöffnet und natürlich dann, wenn ein Flugbegleiter das Deck wechseln muss. Sonst ist sie verschlossen und soll - wie der Name schon sagt - verhindern, dass jemand die Treppe herunterpurzelt.

Wow, wieder einmal ganz schön viel gesehen und erfahren. 

Ich dachte, ich hätte schon viel gelernt. Aber ich glaube, es gibt noch viel mehr da draußen…

Ich lege mich jetzt hin, meine liebe kleine Luisa. Morgen früh landen wir zeitig in Frankfurt und wer weiß, wohin meine Reise dann gehen wird… 

Schlaf auch du wohlig und warm in unserem Zimmer! Vielleicht solltest du Mama fragen, ob sie dir eine Weltkarte aufhängen kann. Dann könnest du überall dort, wo ich schon war eine kleine Fahne reinstecken...

Ich habe es mal in meine eingezeichnet. Schau hier. 

Ich bin schon 105.000 km geflogen. Das ist 2,6 x um die Erde. Wahnsinn, oder?




I love U Sis,

your big brother Lu

©Anke Mössner &Tina Wrage 2015 all rights reserved

Dienstag, 24. Februar 2015

Jetzt habe ich auch Fieber - Reisefieber

Meine allerliebste Schwester,


es ist etwas ganz Schreckliches passiert! Ich habe mich infiziert! Ich habe Fieber! Nicht was du jetzt denkst mit Temperatur und so. Auch nicht die bösen Viren und Bakterien vor denen Mama uns immer warnt, die auch der Grund sind, warum wir uns regelmäßig die Hände waschen müssen. 

Nein, ganz so schlimm ist es auch wieder nicht. Es ist so, die Düsenmuttis haben mich angesteckt. Es ist auch keine richtige Krankheit, es ist mehr so ein Gefühl, das von Herzen kommt. Nennt sich aber dennoch Fieber, genauer gesagt Reisefieber. Manche Menschen werden reisekrank, das ist dann aber wiederum etwas anderes. 

Das Reisefieber entfacht in einem die Lust auf Neues aus dieser Welt. Neue Menschen mit vielen verschiedenen Charaktereigenschaften in vielen fremden Ländern kennen zu lernen. Zu sehen wie diese Menschen da so Leben, arbeiten und auf Ihre Art glücklich sind. 

Glück, so denke ich, kann nämlich für jeden von uns anders aussehen. Darum bin ich im Moment trotz dieser Krankheit, die mich die letzten Tage eingeholt hat, sehr glücklich, da ich mit vielen netten Menschen durch die Luft fliegen darf. Dann auch noch auf einem anderem Kontinenten (es gibt im Übrigen 7 davon) Auszugsteigen und zu sehen, wie groß und schön die Welt ist, dass ist im Moment mein ganz persönliches Glück. 

Du wirst wohl eher traurig sein, da du zu Hause sitzt und auf mich wartest. Ich hoffe aber, dass jedes Mal, wenn ich Dir schreibe, du auch ein wenig glücklich bist. Denn dann ist auch der Teil in meinem Herzen, in dem du wohnst so schön wohlig und warm, weil ich weiß, dass du dich mit mir freust... 

Und wer weiß, vielleicht passiert es irgendwann einmal, dass wir gemeinsam auf große Reise gehen... Und dann nehme ich dich an der Hand, so wie die Düsenmuttis mich jetzt und kann dir, als alter Hase, alles zeigen und erklären. 

Quelle:http://de.wikipedia.org/wiki/Europa
Apropos erklären! Zu den Kontinenten oder auch Erdteilen wollte ich Dir noch sagen, dass wir in Deutschland auf dem Kontinent Europa leben. Europa besteht aus 40 Einzelstaaten, in denen mehr als 100 Sprachen gesprochen werden.

Ich bin schon ganz gespannt, diese Länder zu bereisen. Viele unterschiedliche Völker, Kulturen und Landschaften werde ich zu sehen bekommen. Dann gibt es da noch die Kontinente.





Quelle:http://de.wikipedia.org/wiki/Antarktika

Antarktis - die Antarktis liegt am Südpol, das ist wenn man auf eine Weltkarte schaut ganz unten. 

Es gibt dort fast nur Eis. Auf den Eisbergen und Eisschollen leben viele Pinguine und Robben, und im Wasser schwimmen viele Wale.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Afrika
Afrika – Afrika so sagt die Düsenmutti ist der wärmste Kontinent, weil es direkt am Äquator liegt. 

Dort gibt es riesige Wüstengebiete. Viele wilde Tiere leben dort. Unter anderem auch die BIG FIVE. 

Dazu gehören der afrikanische Elefant, das Nashorn, der afrikanische Büffel, der Löwe und der Leopard. Diese 5 Tiere sind wohl die beliebtesten Tiere auf einer Safari. Eine Safari möchte ich auch einmal machen. Luisa, stell dir vor, ich treffe so ein riesiges Tier wie einen Elefanten- mir schlottern jetzt schon die Knie.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Amerika
Amerika – der Kontinent Amerika setzt sich aus Nordamerika, dass ich die letzten Tage viel bereist habe, und Südamerika zusammen. 

Es gibt viele verschiedene Landschaftsbilder auf diesem Kontinent. Fast alle Klimazonen der Erde sind hier vereint. 

Die Düsenmutti sagt, wenn ich das nächste Mal einen langen Flug mit ihr habe wird sie mir mehr darüber erzählen. 

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Amerika
Asien – Asien ist der größte aller Erdteile. 

Und In Asien, genauer gesagt im riesigen Himalaja Gebirge gibt es den höchsten Berg auf dieser Erde. Den Mount Everest. Er ist 8848m hoch und stell Dir vor Luisa, es gibt Menschen die dort hinauf hochsteigen. Unglaublich!

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Ozeanien
Australien oder Ozeanien – Australien ist der kleinste und flachste Kontinent. 

Es ist wie eine riesige Insel im Meer. In Australien leben Verwandte von uns, die Koala Bären. Außerdem gibt es dort auch noch die Kängurus. 

Erinnerst du dich Luisa, dass sind die lustigen Tiere, die immer hüpfen und ihre Babys im Beutel vor dem Bauch mit sich tragen.

Ich glaube, ich werde auch bald in den Genuss kommen diesen Kontinent zu bereisen. Eine andere Düsenmutti wird mich dorthin mit in Urlaub nehmen. Ich bin schon so gespannt, vielleicht darf ich dann auch in einem Bauchbeutel reisen...

Stell Dir vor, es gibt auch eine Stadt, die auf 2 Kontinenten liegt- es ist die türkische Stadt Istanbul - dort möchte ich auch bald einmal hin. Mal schauen, welche Düsenmuttis mich auf diesen Umlauf mitnehmen wird. 


Mit Umlauf meinen die Düsenmuttis die Zeit in der sie vom Abflug von ihrer Home Base bis zur Rückkehr unterwegs sind. 
Bei einem Langstrecken Umlauf sind das meist nur ein Hin- und ein Rückflug, wohingegen bei einem Kurzstrecken-Umlauf, der sich über 2-5 Tage hinziehen kann. Pro Tag kann dann  auch gerne bis zu fünf mal gestartet und gelandet werden. Aber das wird mir dann bestimmt eine andere Düsenmutti genauer erklären.

Wie du siehst, gibt es noch Einiges zu erkunden... Und aus diesem Grund sitze ich schon wieder im Flieger, einem Airbus A380-800 mit der Registrierung D-AIMB. 
Ich schreibe dir diesen Brief aus 36000 ft Flughöhe mitten über dem Nordatlantik auf dem Weg nach Miami. 

Ich dachte, die Tatzen in den Sand zu strecken und sich die Sonne auf den Pelz scheinen zu lassen, kann zwischendurch ja nicht schaden...

Bis zu meiner Rückkehr pass bitte auf Dich auf!

In bäriger Erwartung auf den Sunshine State Florida,

Lu


©Anke Mössner & Tina Wrage 2015 all rights reserved








Sonntag, 22. Februar 2015

Toronto - Peameal Sandwich, Wasserfälle und eine unterirdische Stadt

Liebe Luisa,

du glaubst nicht, wo ich war. Ich war in Toronto, Kanada, habe die Niagarafälle gesehen, eine verborgene Stadt unter der Stadt gefunden und ein unglaublich leckeres Sandwich gegessen. Am besten fange ich aber von vorne an.

Meine Düsenmutti hat mich mit nach Toronto genommen. Das liegt in Kanada und man braucht fast 9 Stunden um dorthin zu fliegen. Nach der Ankunft hat der Copilot die Crew gefragt, wer Lust auf einen Ausflug in Toronto hat. Ich habe ganz laut „ICH“ gerufen und durfte mit auf den Ausflug.


Der Copilot hat das Alles toll geplant. Nachdem wir den Mietwagen geholt hatten, waren wir in einer großen Markthalle frühstücken. Sie heißt St. Lawrence Market und ist mitten in Toronto.

Luisa, da gab es soooo viele leckere Sachen. Obst, Fisch, Fleisch, Süßigkeiten, Kuchen und Vieles mehr. Hmmm. 


Dort gibt es eine Bäckerei, die Carousel Bakery und sie ist weltberühmt. Ganz viele berühmte Leute haben hier schon gegessen. Die Spezialität hier heißt „Peameal Bacon Sandwich“. Das ist eine ganz bekannte Delikatesse in Toronto.

Ich war ja ganz schön skeptisch. Weißt du warum? Der Schinken ist mit Paniermehl aus gelben Erbsen paniert.


Das hört sich nicht wirklich lecker an, oder? Der Copilot hat sich ein Sandwich gekauft und gesagt, ich muss das unbedingt probieren. Zuerst wollte ich nicht, dann habe ich aber doch herzhaft reingebissen.


Luisa, ich habe mich ganz schön geirrt. Es war soooo lecker. Weißt du, ich musste direkt an Mama denken. Sie sagt auch immer, man soll Alles probieren. Sie hat so recht! Man sollte wirklich erst einmal probieren, bevor man sagt, dass man es nicht mag.

Nach einem so guten Frühstück ging es dann endlich los. Auf zu den Niagarafälle.

Das sind ganz große Wasserfälle. Sie liegen ungefähr 1.30 Stunde von Toronto entfernt. 


Niagara bedeutet eigentlich donnerndes Wasser. Diesmal hat nichts gedonnert, weil sie fast zugefroren waren. Das passiert nicht oft und es sieht toll aus. Es ist eine große Eislandschaft .

Das kann nur passieren, weil es hier seit vielen Wochen sehr kalt ist. Auch bei unserem Ausflug war es kalt. Über -20 Grad. Unglaublich kalt.

Ich war so aufgeregt, denn ich habe ja noch nie einen Wasserfall gesehen. Die Niagarafälle liegen zwischen Kanada und den USA.

 Die Fahrt ging ganz schnell vorbei und dann waren wir auch schon dort.

Luisa, ich habe noch nie etwas so Schönes gesehen. Alles war gefroren. 

Überall waren glitzernde riesige Eiszapfen, die Mauern hatten Schneehütchen an und es sah aus wie in einem Bilderbuch. 

Auf dem Wasser, dass den Wasserfall runter lief, waren ganz viele kleine Eisschollen. Das sah lustig aus. Sie tanzten auf dem Wasser, bevor sie in die Tiefe stürzten.

Alles hat in der Sonne wie funkelnde Diamanten geglitzert, unglaublich. Obwohl es so bitterkalt war, wollte ich nicht zurück ins Auto. Ich konnte mich gar nicht satt sehen. Und weißt du was lustig war? Dort wo das Wasser die Wasserfälle runter stürzte entstanden ganz dicke Wolken, die aussahen wie Rauchwolken, obwohl kein Feuer da war und alles gefroren war. 


Auf dem Rückweg sind wir noch an den Whirlpool Rapids vorbei gefahren. Die gehören zu den gefährlichsten Wildwassergebieten der Welt.


Da fliest das Wasser ganz schnell und dreht sich. Die ganzen dicken Eisschollen springen wild durch die Gegend und fahren Karussell. Das Wasser hat eine unglaubliche Farbe. Bei uns sehen die Flüsse meistens braun aus, hier aber sind sie tief grün, als hätte jemand einen Pinsel mit Wasserfarben im Wasserglas sauber gemacht. 


Wenn es wärmer ist, kann man sogar mit einer Seilbahn über das Wildwasser fahren. Das würde ich auch gerne einmal machen. 

Brrrr, jetzt war mir aber schon kalt. Es gab einen ganz leckeren Kakao für mich, damit mir wieder warm wird. Hmmmm, das tat gut. 

Wir sind dann zurück nach Toronto gefahren. Weißt du, was wir entdeckt haben, als wir das Mietauto zurück gebracht haben? Eine verborgene Stadt unter der Stadt!

Unter Toronto gibt es ein riesengroßes Labyrinth, es heißt The Path. Es ist über 30 km lang und man kann fast unter der ganzen Stadt durchlaufen. Man muss nicht durch die Kälte oder den Regen laufen. 

Dort sind über 1.200 Geschäfte und Restaurants. Da verläuft man sich ganz schnell, wenn man nicht aufpasst. Es ist richtig spannend, dort von einem Punkt zum nächsten zu laufen. Das ist wie eine Schnitzeljagd. Man muss die Wegweiser richtig lesen, sonst ist man ganz schnell woanders gelandet.

Diese verborgene Stadt gibt es schon ganz lange. Schon über 100 Jahre. Toll, oder?

Das war ein toller Tag. Wir haben so viel gesehen und unternommen. Ich bin abends bärenmüde in mein großes, weiches, warmes Bett gefallen und habe tief und fest geschlafen.


Auf dem Rückflug habe etwas ganz Tolles erleben dürfen. 

Ich durfte im Cockpit starten und konnte die ganze Stadt von oben sehen. 

All die Lichter haben geglitzert wie ein riesiger Piratenschatz. Die beleuchteten Straßen sahen aus wie lange Goldketten. Schau mal, ich habe extra Fotos für dich gemacht. Ist das nicht traumhaft schön?

So, jetzt ist aber Schluss mit diesem Brief. 


Bis bald, dein Lu

©Anke Moessner 2015 all rights reserved




Mittwoch, 18. Februar 2015

Bonjour, ça va - So spricht man hier




Bonjour aus Montreal! 






Na, da staunst du, liebe Luisa. Ich kann schon ein paar Wörter Französisch!! Das spricht man nämlich hier.

Montreal ist eine Stadt in Kanada, das liegt im Norden von Nordamerika. Und weißt du was, diesmal durfte ich von München aus fliegen. Da gibt es auch einen sehr großen Flughafen und man kann von dort aus überall in die Welt hin starten.

Hier ist es ganz schön kalt! Brrr! Minus 18 Grad sagt das Thermometer. Und hier weht auch noch ein eisiger Wind, der macht es gleich noch viel kälter. Aber zum Glück habe ich ein dickes Fell!! 


Nach der Ankunft mit unserem Airbus A330 war ich sehr müde. Montreal ist ungefähr 6.140 km von München entfernt, das machte 8:35 Stunden Flugzeit. Ich bin diesmal in der Economy Class geflogen. Das war aufregend! Soooo viele Menschen! 




Im Hotel bin ich gleich ins Bett gegangen und habe mich erst mal richtig ausgeschlafen. Damit ich fit bin für einen tollen Tag in Montreal!

Ich bin schon so gespannt, was wir heute unternehmen werden. Es ist immer noch sehr kalt draußen und überall ist Schnee!


Guten Morgen Luisa! Ich habe wunderbar geschlafen in dem riesigen kuscheligen Bett!

Das ist das Tolle an Hotels. Die Betten sind immer so groß, mit ganz vielen Kissen und soooo gemütlich. Da könnte man manchmal glatt liegen bleiben. 








Nach dem Aufstehen war ich erst einmal duschen und Zähne putzen. Das ist wie bei uns zu Hause. Da passen meine Düsenmuttis immer gut drauf auf, dass ich morgens und abends meine Zähne gut putze und mich wasche. So, und dann konnte der Tag beginnen! Auf in neue Abenteuer!









Als erstes sind wir Frühstücken gegangen. Ich liebe das. 

Es gibt so viele tolle Sachen, die ich noch nie gegessen habe oder die ich noch nicht einmal kenne. 

Zum Frühstück gab es diesmal einen Beeren Smoothie. Ich habe mich vielleicht erschrocken, als die Düsenmutti den für mich bestellt hat. War aber alles gut, der wird ja nicht mit „ä“ geschrieben. 


Dazu gab es leckere Blaubeer-Pfannkuchen mit viel Puderzucker und Ahornsirup. Mhmmm... Da könnte ich mich dran gewöhnen. Der Puderzucker hat vielleicht in meiner Nase gekitzelt. 




In Kanada bezahlt man mit lustigen Geldscheinen, die nennt man kanadische Dollar, die haben sogar ein Fenster zum Durchgucken, witzig oder? 

Kuckuck, ich sehe dich!

Es gibt viele verschiedene Geldscheine und die sind ganz bunt und fühlen sich anders an, als bei uns in Deutschland. Ich finde sie viel schöner. 










Ich durfte heute entscheiden, was wir machen. Und ich wollte erst einmal draußen im Schnee spielen. Das machte Spaß!! 

Ich bin in den Schnee gehüpft, der war aber so tief, dass ich komplett eingesunken bin. Meine Düsenmutti musste mich dann da raus holen. Alleine hätte ich das nie geschafft. Puh, ich habe mich ganz schön erschrocken. Kleiner Bär in Not! 

Danach bin ich einen kleinen Schneehügel hinuntergerutscht. Auf dem Bauch und mit der Nase zuerst! Ich habe eine ganz lange Rutschspur gemacht, schau mal. 

Und das Beste ist, ich habe für dich einen Schneeengel gemacht, Luisa! Guck mal! Ist der nicht toll geworden. Den habe ich nur für dich gemacht. 

Huiiiii!! Das hat Spaß gemacht! 


Überall ist Schnee, Schnee, Schnee. Der knirscht so schön unter den Füßen beim Laufen. 


























Ich durfte sogar auf einen Baum hoch klettern, weil ich die wehenden Fahnen ansehen wollte. 

Die Flagge von Kanada ist rot weiß rot gestreift, und auf dem weißen Teil ist ein rotes Ahornblatt. Leider wehte gerade kein Wind als ich das Bild gemacht habe. 

Kannst du trotzdem erkennen, welche Flagge die Kanadische ist?


Meiner Düsenmutti und mir war so kalt, wir sind dann schnell wieder ins Hotel gelaufen. Dort gibt es draußen einen Pool mit warmen Wasser in dem man auch im Winter schwimmen kann! 

Stell dir das mal vor Luisa! Guck doch mal wie der dampft!! Fast wäre ich hineingefallen. Die Jungs vom Cockpit wollten mich mit zum Schwimmen nehmen, aber das war mir dann doch zu nass. Bin doch kein Seebär.





Am nächsten Tag fuhren wir dann gut ausgeruht wieder zum Flughafen, unser Flugzeug stand dort schon für uns bereit. 

Ich durfte diesmal sogar am Getränkewagen mitarbeiten!! Das war toll!! Du kannst dir gar nicht vorstellen, was die Gäste alles trinken möchten. Manchmal sind ganz verrückte Getränke dabei, von denen ich noch nie gehört habe. 

Die Düsenmutti hat gesagt, die sind auch nichts für kleine Bären, da ist Alkohol drin. Die Namen sind aber lustig und sie sind teilweise schön bunt. 




Und als alle Passagiere ein Getränk von mir bekommen hatten, gegessen hatten und schon langsam einschliefen, mussten meine Düsenmutti und ich noch wach bleiben und Saft verteilen und nachsehen, ob es allen gut geht. 

Das ist ganz wichtig. Man muss immer viel trinken im Flugzeug, weil die Luft dort so trocken ist. Manche Gäste kommen ja auch nicht aus ihrer Reihe heraus, wenn sie am Fenster sitzen und die Nachbarn schlafen. Deshalb kommt die Crew immer rum und bringt Getränke. 






Dann waren wir wirklich schon etwas müde. Gut dass es an Bord auch Betten für die Crew gibt. Ich durfte in der Pause wieder dort schlafen. 
Das Tolle war, dass ich im Schlaf immer hin und her gewackelt bin, als wir über das Wolkenkopfsteinpflaster geflogen sind. Das ist so toll und schau mal, diesmal hatte ich Bettwäsche mit einem Nummernschild 



Den Sonnenaufgang durfte ich mir dann im Cockpit bei den Piloten ansehen. Wie schön!! 

Mein erster Sonnenaufgang im Flugzeug. Es war so wunderschön. Ganz tolle Farben: gelb, orange, rot, blau… 

Um sie zu Malen braucht man ganz andere Buntstifte. So tolle Farben haben wir nicht. 

Ich hätte ewig weiter zugucken können.  








Bei der Landung ließ mich der Kapitän sogar mithelfen, Luisa! Siehst du? Ich durfte sogar mit anfassen!!! Man könnte mich auch die rechte Hand des Kapitäns nennen. 


Ich war so aufgeregt! Kannst du dir das vorstellen? Lu Düsenbär hat bei der Landung geholfen. 



Nun ja, der Kapitän und der Copilot sind natürlich gelandet, aber ich durfte assistieren. Was für ein Erlebnis.



Uiii da hat es aber gewackelt!! 





Nach der Landung half ich natürlich noch die Koffer in den Crewbus einzuladen. Zuerst habe ich gedacht, ich müsste alle alleine in den Bus tragen, aber die Jungs aus der Crew haben mir geholfen.

Die Crew wird immer mit einem extra Bus vom Flugzeug abgeholt oder hin gebracht. Sie dürfen erst aus dem Flugzeug raus, wenn alle Gäste schon weg sind und sie das Flugzeug gecheckt haben. Das dauert immer noch eine ganze Weile.


Dann fuhren wir zurück zur Basis und verabschiedeten uns voneinander! Das macht man immer so. Das ist vielleicht ein Händegeschüttel- und Umarmungsmarathon. 

Man fliegt ja nie mit der gleichen Crew. Trotzdem hat man das Gefühl, dass man sich schon ewig kennt, selbst, wenn man sich das erste Mal sieht. Die sind alle so nett Luisa, das kannst du dir gar nicht vorstellen. 

Jetzt bin ich aber richtig fertig. Ich hätte nie im Leben gedacht, dass Fliegen so anstrengend sein kann. 

Es sind so lange Tage und man muss soviel laufen, tragen, schieben und reden. Puhhhh, jetzt bin ich erst einmal froh, wenn ich zu Hause bin. 




Bis zum nächsten Abenteuer, Luisa!! 


Alles Liebe, 

                                 dein Lu!






©Anke Mössner & Carina Maria Matscheko 2015 all rights reserved